KI im Projektmanagement: Persönliches Fazit meiner Testreihe

Lars Kaulfuß • 19. Februar 2024

Die Anwendungsmöglichkeiten von KI nehmen in den letzten Monaten immer weiter zu, auch im Projektmanagement. Meine Testreihe zur "Künstliche Intelligenz im Projektmanagement" hat gezeigt, wie ChatGPT Projekte optimieren und transformieren kann. Von der initialen Visualisierung über die Anforderungsanalyse bis hin zum Risiko- und Konfliktmanagement bietet KI neue Wege zur Effizienzsteigerung und Problembehandlung. Aus meiner Sicht hat ChatGPT das Potential sich als stetiger Berater des Projektmanager:in zu entwickeln.


Über die letzten Monate habe ich insgesamt 9 konkrete Anwendungsbeispiele getestet und dabei immer ein fiktives Projekt verwendet. Hier ein kurzer Überblick meiner getesteten Anwendungsfälle:



Zusammenfassung KI im Projektmanagement


Dieser abschließende Artikel bietet einen Überblick über die vielfältigen Nutzung von ChatGPT im Projektmanagement und fasst noch mal die Vor- und Nachteil zusammen, welche mir bei der Anwendung aufgefallen sind. Wer Lust auf mehr bekommen hat, kann gerne die weiteren Artikel zu jedem Use-Case lesen und gerne selbst ausprobieren.


1. Erstellung einer Projektvision - Big Picture



Projektvision mit Big Picture


Das "Big Picture" - das große Bild - beschreibt, wie sich alle Teile eines Projekts zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Im Kontext des Projektmanagements bedeutet dies, über die täglichen Aufgaben hinauszuschauen und zu verstehen, wie jede Aufgabe zur Gesamtstrategie und zu den Endzielen des Projekts beiträgt. Ein „Big Picture“ kann dazu beitragen, dass alle Projektbeteiligten ein Zielbild haben, auf das im Projekt hingearbeitet wird. Mit ChatGPT kann ich als Projektmanager:in, durch Bildgenerierung mit Hilfe von "DALL-E“ ein "Big Picture" zu erzeugen.


DALL-E ist ein nützliches Werkzeug für die Bildgenerierung, stellte sich in meinem Test auch im Kontext des Projektmanagements heraus. Entsprechende Prompts zu den generierten Bildern werden direkt mitgeliefert und so gibt mir DALL-E Formulierungsvorschläge, um meine Bilder weiterzuentwickeln. Wie jedes Tool hat auch DALL-E Verbesserungspotential. Diese liegen aus meiner Sicht in der Darstellung von Buchstaben (in Textform) und Zahlen in Bildern. Schematische Darstellungen, wie Prozesse oder ähnliches, lassen sich damit nicht darstellen. Insgesamt ist es auf jeden einen Versuch wert, dies im Kick-off-Workshop auszuprobieren und für die Erstellung eines gemeinsamem Zielbilds zu nutzen.


✅ Ermöglicht eine kreative und ansprechende Visualisierung der Projektvision


❌ Limitiert bei der Darstellung von Texten und Zahlen in den generierten Bildern


→ Hier der gesamte Artikel: Big Picture: Wie ChatGPT und DALL-E helfen, die Vision meines Projektes zu visualisieren


2. Entwicklung eines Project Canvas


Project Canvas mit KI


Projektvorhaben können gerade zu Beginn sehr komplex wirken. Um allen am Projekt Beteiligen ein einheitliches Bild zu vermitteln, eignet sich die Projekt-Leinwand (Canvas), die alle Kernelemente in Form eines One-Pagers darstellt. In meiner beruflichen Praxis hat es sich als hilfreiches Instrument erwiesen, das beim Planen, Diskutieren, Verstehen und Kommunizieren des neuen Vorhabens hilft. Ob Projektzweck, Ressourcen oder Meilensteine, ChatGPT liefert inhaltliche Unterstützung – wenn auch nicht zu allen Punkten.


Auch wenn ich für die visuelle Darstellung selbst verantwortlich bin (weil ChatGPT als Sprachmodell hier an Grenzen stößt), unterstütz die KI meine Arbeit bei der Erstellung eines Project Canvas. ChatGPT kann als ergänzendes Tool im Brainstorming neue Perspektiven einbringen und die Kreativität fördern. Es dient als schnelle Informationsquelle und verbessert die Kommunikation durch klare Formulierungen. ChatGPT bietet Unterstützung bei der Strukturierung des Project Canvas und kann helfen, dass alle wichtigen Aspekte berücksichtigt werden.


✅ Fördert die Kreativität und unterstützt die strukturierte Entwicklung des Projekt Canvas


❌ Kann konkrete Zahlen wie Budgets oder Zeitpläne nicht liefern, was manuelle Anpassungen erfordert.


→ Hier der gesamte Artikel: ChatGPT und Project Canvas: Ein dynamisches Duo für die Entwicklung eines unternehmenseigenen Chatbots


3. Definition von SMARTen Zielen


Definition von SMARTen Zielen


Wer von euch hat sich schon in einem Meer an Projektzielen verloren gefühlt? Die Definition klarer und erreichbarer Ziele ist für den erfolgreichen Ablauf eines Projekts unerlässlich. Doch wie stellt man sicher, dass diese Ziele sowohl ambitioniert als auch realistisch sind? Die Antwort liegt oft in der Anwendung der SMART-Methode. ChatGPT kann dabei helfen Projektziele spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert zu formulieren.


Insgesamt stellt sich ChatGPT als wertvolles Werkzeug im Bereich der Zielplanung dar. Obwohl es Verbesserungspotenzial gibt – insbesondere beim Anwenden der SMART-Methode - bietet die Technologie eine erhebliche Effizienzsteigerung. Besonders, wenn die Ziele detaillierter werden, wird der Mehrwert der KI deutlich. Am Ende bin ich als Projektmanager:in gefragt, die Inhalte zu überprüfen und auf meine Bedürfnisse anzupassen.


✅ Unterstützt die Formulierung von präzisen und nachvollziehbaren Projektzielen.


❌ Fachwissen über SMART-Methode erst nach mehrfach angepassten Prompts nutzbar.


→ Hier der gesamte Artikel: Wie CHATGPT hilft, SMARTe Ziele m Projektmanagement zu setzen


4. Erstellung der Anforderungsanalyse



Anforderungsanalyse im Projekt


Bevor der Projektplan aufgestellt werden kann, muss ich mich als Projektmanager:in um die Anforderungen meines Projektes kümmern. In Rahmen der Anforderungsanalyse habe ich ChatGPT in den Versionen 4.0 und 3.5 getestet. Das Ergebnis war eindeutig.


Während ich in der älteren Version einen zeitaufwändigen Dialog führte, um die Anforderungen herauszuarbeiten, lieferte mir die Version 4.0 schon beim ersten Prompt eine umfassende Anforderungsanalyse für mein Projekt. Dabei war die KI in der Lage zwischen funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen zu unterscheiden. Klare Anweisungen helfen dabei die Qualität der Ausgaben zu verbessern. Des Weiteren kann es hilfreich sein, den Prompt mehrmals zu wiederholen, um passendere und besser zugeschnittene Ergebnisse zu erhalten.


Während ChatGPT einen klaren, strukturierten Rahmen und wertvolle Vorschläge bietet, ersetzt es nicht die Notwendigkeit, mit Fachabteilungen und anderen wichtigen Stakeholdern in einen Dialog zu treten. Es stellt jedoch eine gute Diskussionsgrundlage dar und kann das Brainstorming sowie das Sammeln von Anforderungen erheblich beschleunigen. Für mich persönlich bietet ChatGPT die Möglichkeit, die Anforderungsanalyse sowohl mit einer höheren Qualität ALS AUCH in kürzerer Zeit durchzuführen. Ich werde es auf jeden Fall in weiteren Projekten einsetzen.


✅ Bietet einen strukturierten Ansatz zur Identifizierung von Anforderungen.


❌ Erzeugte Vorschläge teilweise zu generisch, was weitere Präzisierung erfordert.


→ Hier der gesamte Artikel: KI im Projektmanagement: Anforderungsanalyse mit ChatGPT


5. Use-Cases erstellen und visualisieren


Use-Cases im Projekt


Ein Use-Case (Anwendungsfall) beschreibt die, nach außen sichtbare, Interaktion zwischen einem Nutzer und einem IT-System. Dabei ist es wichtig die Betrachtungsweisen von Mitarbeiter:innen, Kund:innen und weiteren Stakeholdern zu berücksichtigen, um frühzeitig ein einheitliches Bild über den Projektzweck zu schaffen. ChatGPT hilft sowohl in der textlichen als auch in der visuellen Ausarbeitung.


Als Sprachmodell hat ChatGPT seine Stärken in der Textarbeit, in diesem Fall der Generierung kreativer und präziser Vorschläge für Use-Case-Szenarien. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz können die Use-Cases präziser formuliert und relevante Akteure identifiziert werden. Durch die Funktion einfache Diagramme und schematische Darstellungen zu erzeugen, erleichtert es auch deren Strukturierung und Visualisierung. Doch sollte es bei einfachen Darstellungen bleiben, denn sobald es komplexer in der Visualisierung wird, stößt ChatGPT an seine Grenzen.


Die Nutzung von ChatGPT für die Use-Case-Erstellung und -visualisierung spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern führt auch zu qualitativ hochwertigeren und nachvollziehbaren Entwürfen, vorausgesetzt, sie werden mit dem eigenen Urteilsvermögen und Fachwissen ergänzt.


✅ Unterstützt kreative und präzise Formulierung von Use-Case-Szenarien.


❌ Stößt bei der Erstellung von Diagrammen zur Visualisierung an Grenzen.


→ Hier der gesamte Artikel: Mit ChatGPT Use-Cases visualisieren


6. Erstellung einer Projektplanung


Planung eines Projektes


Für mich ist die Planungsphase – oft jene Phase, die über Erfolg oder Misserfolg im Projekt entscheiden kann. Hier lege ich als Projektmanager:in den Grundstein: Planen, Ressourcen zuweisen, Zeitpläne erstellen und Budget kalkulieren. ChatGPT bietet im Bereich der Projektplanung vielfältige Unterstützung, die das Potenzial hat, meine Arbeit signifikant zu vereinfachen und zu optimieren.


ChatGPT kann basierend auf seiner umfangreichen Datenbasis und dem Verständnis für Kontexte maßgeschneiderte Empfehlungen – beispielsweise für richtige Projektdesigns - geben. Das Planen von Phasen, die Beschreibung von Arbeitspaketen oder die Erstellung von Zeitplänen kann die KI beschleunigen und präzisieren. Es ist jedoch wichtig, dem System klare und kontextbezogene Prompts zu geben, um passgenaue Ergebnisse zu erhalten. Durch die Fähigkeit von ChatGPT, aus früheren Interaktionen zu lernen und Informationen aus verschiedenen Schritten zu kombinieren, können sich die Ergebnisse im Laufe der Zeit verbessern und genauer werden. Dies zeigt sich besonders bei komplexeren Planungsaufgaben wie der Budgetplanung. Nichtsdestotrotz erfordert es die richtige Führung und Überprüfung durch den Projektmanager:in.


✅ Beschleunigt den Planungsprozess durch effiziente Generierung von Vorschlägen und Entscheidungsgrundlagen.


❌ Erfordert menschliche Überprüfung und Anpassung, insbesondere bei komplexeren Aufgaben wie Budgetplanung.


→ Hier der gesamte Artikel: KI: Wie ChatGPT in der Projektplanung unterstützt?


7. Hilfe im Stakeholder-Management


Stakeholder-Management im Projekt


Meine Erfahrung zeigen immer wieder, dass Projektmanagement aus den „weltberühmten drei K’s“ besteht: Kommunikation, Kommunikation und nochmals Kommunikation.


Projekte sind häufig komplex, die Erwartungen hoch, und die Kommunikation ist somit das Bindeglied zum Erfolg. Aber wie kann ich als Projektmanager:in sicherstellen, dass die Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern – von den Teammitgliedern über Kunden bis hin zu Projektsponsoren – nahtlos und effizient verläuft? Eine Hilfe dazu liegt in der künstlichen Intelligenz, in unserem Fall ChatGPT.


Die KI unterstützt bei der schnellen und übersichtliche Darstellung der verschiedenen Stakeholder, ihrer Interessen und des Einflusses, den sie auf das Projekt haben könnten. Dies ist besonders wertvoll in der Anfangsphase eines Projekts, aber auch bei sich ändernden Bedingungen. Während ChatGPT bei der Erstellung des Kommunikationsplans grundsätzlich gute Arbeit leistet, gibt es einige Bereiche, die die Überprüfung und Anpassung der Projektmanager:in erfordern. Beispielsweise beim Zuordnen von Verantwortlichkeiten innerhalb des Kommunikationsplans. Mit ChatGPT lässt sich aufbauend auf den bereits generierten Daten eine Kommunikationsmatrix einfach und effizient ableiten. Durch die Möglichkeit, den Prompt für die Matrix zu präzisieren, konnte eine nützliche Übersicht erstellt werden, die den Informationsfluss im Projekt aufzeigt.


✅ Beschleunigt die Stakeholderanalyse und unterstützt bei der Erstellung von Kommunikationsstrategien.


❌ Erfordert Präzisierungen und manuelle Anpassung der generierten Vorschläge durch den Projektmanager:in (z.B. bei Verantwortlichkeiten)


→ Hier der gesamte Artikel: ChatGPT im Stakeholder-Management: Effiziente Kommunikation im Projekt planen


8. Management von Projektrisiken



Projektrisiken managen


Du kennst bestimmt die unzähligen Excel-Tabellen zur Risikobewertung und -steuerung, die gerne mehr Chaos stiften als Ordnung. Das Risikomanagement, so wie ich es kenne, hat vier wesentliche Schritte:


  1. Identifikation der Risiken,
  2. Analyse und Bewertung der Risiken,
  3. Maßnahmen planen,
  4. Maßnahmen umsetzen.


ChatGPT hat sich als unterstützendes Tool erwiesen, um Projektrisiken schnell und strukturiert zu identifizieren. Es erspart mir nicht nur Zeit, sondern liefert auch eine fundierte Grundlage von möglichen Projektrisiken, die ich als Projektmanager:in noch qualitätssichern kann. Während ChatGPT auch beim Planen von Gegenmaßnahmen gute Ergebnisse liefert, stößt es bei der Bewertung dieser Risiken an seine Grenzen. Es fehlt dem Tool an der Fähigkeit, individuelle Erfahrungswerte und spezifische Projektdaten in die Bewertung einzubeziehen. Hier bleibt die Expertise des Projektmanager:in gefragt. Mit einer detaillierten Liste von Maßnahmen, inklusive Verantwortlichkeiten und Kostenschätzungen, gibt es eine gute Arbeitsgrundlage für weitere Aktivitäten. Die Entscheidung, welche Gegenmaßnahmen umgesetzt werden, liegt im Folgenden beim Projektmanager:in.


✅ Effiziente Identifizierung und Strukturierung von Projektrisiken.


❌ Begrenzte Fähigkeit bei der detaillierten Bewertung von Risiken

.

→ Hier der gesamte Artikel: KI: Wie kann ChatGPT im Risikomanagement von Projekten unterstützen?


9. Bewältigung von Krisen und Konflikten im Projekt



Krisen und Konflikte im Projekt


Ein Konflikt im Projekt eskaliert zur Krise. Teammitglieder weisen einander die Schuld zu, das Arbeitsklima ist vergiftet und das Projekt kurz vor dem Scheitern. Konflikte gehören häufig zum Projektalltag, doch ihre Eskalation zu Krisen kann vermieden werden. Aus meiner Erfahrung als Projektmanager weiß ich, wie Konflikte entstehen können. Ich habe untersucht, wie der Einsatz von ChatGPT Konflikte entschärfen oder sogar verhindern könnte. Kann diese innovative KI-Technologie tatsächlich dazu beitragen, dass Konflikte in Projekten der Vergangenheit angehören?


ChatGPT allein ist nicht in der Lage Konflikte oder gar Krisen in Projekten zu vermeiden. Es kann aber eine Unterstützung bei der Prävention und Lösung von Konflikten in Projektteams. Es ist wichtig zu verstehen, dass ChatGPT eine KI-basierte Software ist, die menschliches Urteilsvermögen und zwischenmenschliche Fähigkeiten nicht ersetzen kann. In Konfliktsituationen ist das menschliche Einfühlvermögen unerlässlich. Die Kombination aus KI-Unterstützung und menschlichem Konfliktmanagement kann jedoch eine leistungsfähige Strategie sein, um das Auftreten und die Eskalation von Konflikten in Projekten zu reduzieren.


✅ Unterstützt die frühzeitige Erkennung und Lösung von Konflikten.


❌ Kann menschliches Urteilsvermögen und Einfühlungsvermögen nicht ersetzen


→ Hier der gesamte Artikel: Mit ChatGPT sind Konflikte im Projekt Schnee von gestern


Mein persönliches Fazit


Die Einbindung von KI in Teildisziplinen im Projektmanagement eröffnet aus meiner Sicht neue Möglichkeiten. Obwohl die Anwendung von ChatGPT und ähnlichen Technologien mit Herausforderungen verbunden ist, überwiegen die Vorteile. Die Fähigkeit, komplexe Daten zu analysieren, präzise Kommunikationsstrategien zu entwickeln und Projektrisiken zu minimieren, sind nur einige der Wege, auf denen KI das Projektmanagement bereichert. Es ist jedoch entscheidend, dass die Grenzen der Technologie anerkannt und menschliche Expertise und Urteilsvermögen als unersetzlich betrachtet wird.


Aus den 9 Anwendungsbeispielen, die ich in den vergangenen Monaten untersucht habe, konnte ich wertvolle Erkenntnisse sammeln. In vielen Teilbereichen eines Projektes wird der Mehrwert ersichtlich. ChatGPT ist zu einem weiteren Tool in meinem Projektmanagement-Werkzeugkasten geworden. Ein Tool, das wie jedes andere seine Einsatzzwecke besitzt, aber ebenso Limits aufweist. Wo Du als Projektmanager einen Mehrwert siehst bzw. Grenzen sind, sollte jeder selbst einmal testen. Grob gesagt, überall da wo Texte generiert werden müssen, kann ChatGPT unterstützen. Beachte dabei jedoch immer die unternehmensspezifischen Vorgaben in Bezug auf personenbezogene und schützenswerte Daten.


Die Zukunft des Projektmanagements liegt aus meiner Sicht in der Integration von KI, um Projektziele effizienter und effektiver zu erreichen. KI-Tools werden der Berater des Beraters. Dabei werden Verordnungen wie der AI Act und das Thema Datenschutz entscheidende Rahmenbedingungen schaffen, um dies zu ermöglichen. Wie wirken sich die neuen regulatorischen Anforderungen aus dem AI Act auf die Implementierung von KI aus? Dieser Frage werde ich in den kommenden Beiträgen auf den Grund gehen.


❓Ich freue mich darauf, Eure Erfahrungen und Meinungen zu hören. Gibt es bereits KI-Tools, die in eurem Unternehmen eingesetzt werden?


Wer mich noch nicht kennt: Mein Name ist Lars Kaulfuß, ich helfe Unternehmen der kritischen Infrastruktur ihre Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen zu erhöhen und aktuelle gesetzliche Vorgaben wie z.B. DORA oder NIS2 umzusetzen. Ich sehe es als meine Aufgabe, nicht "den perfekten Prozess" zu finden, sondern praktikable Strukturen zu schaffen, damit jeder Mitarbeitende im Arbeitsalltag zur IT-Sicherheit des Unternehmens beitragen kann. Dabei helfen mir neben umfangreichen fachlichen Kompetenzen meine Fähigkeiten als Menschenkönner.


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Betreiber kritischer Infrastrukturen mussten nachweisen, dass sie IT-Sicherheit nach dem "aktuellen Stand der Technik" umsetzen. Was dies konkret bedeutete, war jedoch auslegungsbedürftig und führte zu Unsicherheiten bei den betroffenen Unternehmen. Um dem ganzheitlichen Ansatz gerecht zu werden, haben einige betroffene Unternehmen unter anderem Managementsysteme wie ISO2700x eingeführt. Die Norm ISO2700x sieht vor, dass die Steuerung der Informationssicherheit auf höchster Managementebene verankert ist und z.B. durch Budgets und die Benennung eines Informationssicherheitsbeauftragten (ISO) unterstützt werden muss. Eine persönliche Haftung der Leitungsebene oder andere Sanktionsmöglichkeiten ergeben sich weniger durch ein Managementsystem, sondern müssen durch den gesetzlichen Rahmen erfolgen. Hier setzt die NIS2-Richtlinie in Artikel 20 an. Leistungsebene wird verantwortlich gemacht Mit Artikel 20 Absatz 1 der NIS-Richtlinie2 sind die "Leitungsorgane" für die Einhaltung der Risikomanagementmaßnahmen im Bereich der Cybersicherheit verantwortlich, z.B. Geschäftsführer:innen oder Vorstände. Sie überwachen nicht nur die Umsetzung, sondern haften auch bei Mängeln/Verletzungen. Dies ist an sich nichts Neues. Interessant wird die Frage, welche Sanktionen bei festgestellten Verstößen drohen. Erste Hinweise dazu finden sich im Referentenentwurf des NIS2-Umsetzungsgesetzes. Der §64 des NIS2-Umsetzungsgesetzes in der Entwurfsfassung vom 03.07.2023 sieht beispielsweise vor, dass das BSI für besonders wichtige Einrichtungen einen Überwachungsbeauftragten bestellen kann, der explizit die Einhaltung der Verpflichtungen überwacht. Dieses Vorgehen erinnert mich an de n Sonderbeauftragten der BaFin bei der Deutschen Bank der im Auftrag der BaFin die Umsetzung der Maßnahmen zur Geldwäscheprävention überprüft. In einem weiteren Schritt kann besonders wichtigen Instituten nach §64 die Betriebserlaubnis für einen Teil oder alle Dienstleistungen entzogen werden. Dies ist vergleichbar mit der Schließung eines Restaurants bei gesundheitsgefährdenden Verstößen (z.B. wegen mangelnder Hygiene). Dies kann sogar so weit gehen, dass der Geschäftsführung bis zur Behebung der Mängel die Ausübung ihrer Tätigkeit vorübergehend untersagt wird. Abgerundet werden die Sanktionsmaßnahmen durch die vorgesehenen Bußgelder. Besonders wichtige Anlagen und Betreiber kritischer Anlagen können mit einer Geldbuße von bis zu 10 Mio. € oder einem Höchstbetrag von mindestens 2 % des gesamten weltweit erzielten Umsatzes des Unternehmens im vorangegangenen Geschäftsjahr belegt werden. In einer weiteren Stufe können besonders wichtige Einrichtungen laut §64 Betriebsgenehmigungen für einen Teil oder alle Dienste entzogen werden. Diese Vorgehen ist vergleichbar mit der Schließung eines Restaurants bei gesundheitsgefährdenden Verstößen (z.B. auf Grund von mangelnder Hygiene). Das kann sogar soweit führen, dass der Geschäftsführung die Wahrung der Leitungsaufgaben vorübergehend untersagt werden, bis die Mängel behoben sind. Abgerundet werden die Sanktionierungsmaßnahmen durch die vorgebenen Bußgelder. Besonders wichtige Einrichtungen und Betreiber kritischer Anlagen können mit einer Geldbuße von bis zu 10 Millionen € oder mit dem Höchstbetrag von mindestens 2 % des gesamten weltweiten im vorangegangenen Geschäftsjahr getätigten Umsatzes des Unternehmens belangt werden. Für wichtige Einrichtungen sind die Bußgelder etwas niedriger. Die Höhe der Bußgelder erinnert mich an die DSGVO, wo sogar bis zu 20 Millionen oder ein Höchstbetrag von mindestens 4% des gesamten weltweit erzielten Umsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres werden können. Dass die Androhung solch hoher Bußgelder Reaktionen hervorrufen kann, zeigt mir die Unsicherheit der Unternehmen vor Einführung der DSGVO. In diesem Zusammenhang haben einige Unternehmen Webseiten offline genommen od er auf Data Analytics verzichtet , d a sie befürchteten nicht datenschutzkonform zu sein. Leitungsorgane müssen zu Cyber-Risiken geschult werden Neben der Verantwortung für Cybersicherheit auf Leitungsebene verpflichtet Artikel 20 Absatz 2 die Mitglieder der Leitungsorgane zu regelmäßigen Schulungen, damit sie über das Know-how und die Fähigkeiten verfügen, Risiken zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Meiner Meinung nach ist dies der richtige Ansatz, denn meine Beobachtungen zeigen, dass wenn das Bewusstsein für Cybersicherheit in der Geschäftsleitung nicht ausreichend vorhanden ist, Informationssicherheit als "regulatorisches Übel" wahrgenommen wird und Investitionen in diesem Bereich nur mit viel Überzeugungsarbeit oder Druck von außen erfolgen. Das Management muss das Thema Cybersicherheit vorleben, um als gutes Beispiel den Veränderungsprozess in der Organisation zu ermöglichen. Denn letztlich ist Cybersicherheit eine Aufgabe der gesamten Organisation und jeder Einzelne trägt seinen Teil dazu bei. Und das nötige Wissen ist der erste Schritt in diese Richtung. Wird die NIS2-Governance in Kombination mit den Bußgeldern die gewünschte Wirkung erzielen? Die eigentliche Frage ist eher, ob die NIS2-Richtlinie dazu beitragen wird, das Niveau der Cybersicherheit zu erhöhen. Aus meiner Sicht ist das eine spannende Frage, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Allerdings habe ich keine Glaskugel und bin auch kein Jurist, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Daher möchte ich sie anhand meiner Beobachtungen bei ähnlichen Gesetzgebungen erläutern. Ich glaube, dass die NIS2-Richtlinie den rechtlichen Rahmen schaffen kann, um das Niveau der Cybersicherheit zu erhöhen und die erforderliche Wirkung zu erzielen. Allerdings hängt vieles von der Umsetzung durch die Aufsichtsbehörden ab. Das Beispiel der Datenschutz-Grundverordnung zeigt, dass die Androhung hoher Bußgelder zumindest dazu führt, dass sich Unternehmen mit den rechtlichen Anforderungen auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen. Die Bußgelder der NIS2-Richtlinie können meines Erachtens ähnliche Reaktionen hervorrufen, sobald es erste Präzedenzfälle gibt. Dass es erfolgreiche Cyberangriffe gibt, können wir fast täglich in den Nachrichten lesen, aber es bleibt abzuwarten, wie sich die Aufsicht in Zukunft positioniert und inwieweit der gesetzliche Rahmen auch ausgeschöpft wird. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, ist ein Blick in die Finanzwirtschaft sehr hilfreich. Enge Aufsicht durch BaFin In der Finanzwirtschaft besteht bereits eine sehr enge Überwachung der Branche durch die BaFin. Dabei ist zu beobachten, dass durch die laufende Aufsicht und Sonderprüfungen (KWG 44er) die Institute insbesondere im Bereich der Informationssicherheit in den letzten ca. 10 Jahren immer intensiver auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben geprüft werden/wurden. Einige Institute haben durch diese Prüfungen erhebliche Mängellisten erhalten und waren dadurch gezwungen, in die Informationssicherheit zu investieren, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Mittlerweile ist zu beobachten, dass durch den Druck der Aufsicht und der gesetzlichen Vorgaben das Thema ernst genommen wird und die Investitionen in die eigene IT-Sicherheit, wenn auch teilweise noch zähneknirschend, erfolgen. Entscheidend ist aber die Haltung der Aufsicht und da bin ich gespannt, wie sich das BSI positionieren wird. Man darf nicht vergessen, dass das BSI eine Vielzahl von Unternehmen beaufsichtigen wird. Nach dem NIS2-Umsetzungsgesetz sind zwar anlassbezogene Prüfungen in den Unternehmen möglich, um die Einhaltung der NIS2-Richtlinie zu überprüfen. Wie oft und in welchem Umfang diese Prüfungen durchgeführt werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Dies ist aus meiner Sicht auch einer der Gründe, warum ein Teil der betroffenen Unternehmen mit der Umsetzung der NIS2-Richtlinie derzeit noch abwartet. Vermutlich auch, weil Cybersecurity als Compliance-Thema und nicht als Wettbewerbsvorteil gesehen wird. Diesen Punkt werde ich aber in einem anderen Artikel aufgreifen und betrachten. Fazit Die Einführung der NIS2-Richtlinie verstärkt die wachsende Bedeutung der Governance, indem sie spezifische Anforderungen an die Governance-Strukturen innerhalb von Unternehmen stellt. Artikel 20 der NIS2-Richtlinie weist dabei den Leitungsorganen eine zentrale Rolle zu: Sie sind nicht nur für die Einhaltung von Cybersicherheitsmaßnahmen verantwortlich, sondern müssen auch für Verstößen gerade stehen. Diese verschärfte Regelung zielt darauf ab, eine stärkere Rechenschaftspflicht und eine höhere Transparenz in der Unternehmensführung zu schaffen, was insbesondere durch strengere Sanktionen und Bußgelder unterstützt wird. Diese können gemäß den aktuellsten Entwürfen zum NIS2-Umsetzungsgesetz bis zu 10 Millionen Euro oder 2% des weltweiten Jahresumsatzes betragen. Zusätzlich werden Leitungsorgane zu regelmäßigen Schulungen verpflichtet, um ihr Verständnis und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Cyber-Risiken zu verbessern. Dies ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die obersten Führungsebenen die notwendigen Kenntnisse besitzen, um ihre verantwortungsvollen Aufgaben im Bereich der Cybersicherheit effektiv wahrzunehmen. Abschließend lässt sich sagen, dass die NIS2-Richtlinie durch die Stärkung der Governance-Strukturen und die Einführung signifikanter Sanktionen erwartet, das Sicherheitsniveau innerhalb der EU signifikant zu erhöhen. Sie verlangt von den Unternehmen eine proaktive Haltung zur Cybersicherheit, die weit über die bisherigen Anforderungen hinausgeht. Dies wird zweifelsohne zu einer stärkeren und resilienteren digitalen Infrastruktur in den Unternehmen führen. 🤷 Sie noch unsicher ob Ihr Unternehmen von der NIS2-Richtlinie betroffen ist? → Lesen Sie gerne meinen letzen Artikel dazu - hier Klicken 👍 Sie sind von der NIS2-Richtlinie betroffen und benötigen Unterstützung beim Umsetzen der Anforderungen in Ihre Prozesse und Organisationsstrukturen? → Kontaktieren Sie mich gerne hier auf LinkedIn Wer mich noch nicht kennt: Mein Name ist Lars Kaulfuß und ich helfe Banken & Energieversorgern beim Aufbau von resilienten Prozessen und Organisationsstrukturen zum Schutz vor Cyberangriffen. Meine Vision: Technologie menschlich machen, praktikable Strukturen und Prozesse zu schaffen, damit jeder Mitarbeitende im Arbeitsalltag zur IT-Sicherheit des Unternehmens beitragen kann. 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Betroffenheit NIS2-Richtlinie
von Lars Kaulfuß 30. April 2024
Mit der Verabschiedung der NIS2-Richtlinie hat die Europäische Union einen weiteren großen Schritt zur Stärkung der Cybersicherheitsmaßnahmen für kritische Infrastrukturen und wichtige Dienstleister gemacht. Einen ersten Überblick zur NIS2 haben ich in meinem letzten Beitrag veröffentlicht. Doch welche Einrichtungen fallen unter diese neuen Regelungen und müssen sich auf die Anforderungen einstellen? Dieser Fragestellung möchte ich mich Schritt für Schritt in diesem Artikel zuwenden. 1. Zu welchem Sektor gehört Ihre Organisation? Wenn Sie wissen wollen, ob Sie von der NIS2-Richtlinie betroffen sind, sollten Sie zunächst prüfen, ob Ihre Einrichtung zu einer der im im Anhang I und II der NIS2-Richtlinie genannten Sektoren gehört. Der Anhang I listet die Sektoren mit hoher Kritikalität auf: Sektor - Energie: Elektrizität (z.B. Energieerzeuger, Verteiler- und Übertragungsnetzbetreiber) Fernwärme- und kälte Erdöl (z.B. Betreiber von Erdöl-Fernleitungen, Raffinerien, Erdöllager) Erdgas (z.B. Gasversorgungsunternehmen, Verteiler- und Übertragungsnetzbetreiber, Betreiber von Speicheranlagen) Wasserstoff (z.B. Wasserstofferzeugung) 2. Sektor - Verkehr: Luftverkehr (z.B. Airlines) Schienenverkehr (z.B. Eisenbahnunternehmen) Schifffahrt (z.B. Frachtbeförderungsunternehmen) Straßenverkehr (z.B. Straßenverkehrsbehörden) 3. Sektor - Bankwesen: Kreditinstitute 4. Sektor - Finanzmarktinfrastruktur: Betreiber von Handelsplätzen Zentrale Gegenparteien 5. Sektor - Gesundheitswesen Gesundheitsdienstleiser (z.B. Krankenhäuser) 6. Sektor - Trinkwasser Trinkwasserlieferanten (z.B. Wasserwerke) 7. Sektor - Abwasser Abwassersammlung, -entsorgung oder behandlung (z.B. Betrieber von Kläranlagen) 8. Sektor - Digitale Infrastruktur u.a. Anbieter von Cloud-Computing, Anbieter von Rechenzentrumsdiensten, Vertrauensdiensteanbieter 9. Sektor - Verwaltung von IKT-Diensten Anbieter verwalteter Dienste und Sicherheitsdienste 10. Sektor - öffentliche Verwaltung Einrichtungen von Zentralregierungen (z.B. Bundesministerien) 11. Sektor - Weltraum Betreiber von Bodeninfrastruktur für weltraumgestützte Dienste Der Anhang II listet Sonstige kritische Sektoren auf: Sektor - Post- und Kurierdienst Sektor - Abfallbewirtschaftung Sektor - Produktion, Herstellung und Handel mit chemischen Stoffen Sektor - Produktion, Verarbeitung, und Vertrieb von Lebensmitteln Sektor - Verarbeitendes Gewerbe/ Herstellung von Waren Sektor - Anbieter digitaler Dienste Sektor - Forschung Die Definition und Auslegungen, welche Unternehmen zu den jeweiligen Sektoren zugeordnet werden, sind wiederum in den spezifischen Verordnungen aus dem Anhang I und II zu entnehmen. Sofern Sie zu einen dieser Sektoren zugeordnet werden, folgt im weiteren die Frage nach der Größe des Unternehmens. 2. Welche Größe hat Ihre Organisation? Umsetzen müssen die NIS2 Einrichtungen, die neben der Zugehörigkeit zu den oben genannten Sektoren eine Mindestgröße vorweisen.
Sicher im Zug reisen
von Lars Kaulfuß 11. April 2024
Der Zug ist für mich einer der komfortabelsten Fortbewegungsmittel, kann ich doch während der Fahrt entscheiden, ob ich arbeite, Zeitung lesen oder etwas komplett Anderes mache. Jedoch beobachte ich auf meinen Reisen immer wieder, wie einfach dabei vertrauliche Informationen preisgegeben werden. Daher werde ich in diesem Blog-Artikel meine bisherigen Erfahrungen teilen und hier drei einfache Tipps aus der eigenen Praxis aufzeigen, wie Jeder auf (Dienst-) Reisen mit dem Zug den Schutz von seinen vertraulichen Informationen verbessern kann. Meine Top-Story zum unvorsichtigen Umgang mit Informationen Fast wöchentlich darf ich von Erfurt zu meinem Kunden fahren und nehme dafür den ICE, auch wenn Verspätungen meinen Zeitplan ab und zu durcheinander werfen. Doch was mich dabei immer wieder fassungslos macht, ist wie unvorsichtig Menschen mit persönlichen und vertraulichen Informationen auf Reisen umgehen, egal ob dienstlich oder privat. Zu meinem absoluten Highlight zählte dabei in der Vergangegenheit ein offenliegender Auditbericht zum Stand der Informationssicherheit von einem der fünf größten deutschen Stadtwerke. Dabei konnte ich in Ruhe mitlesen, dass dieses Stadtwerk u.a. noch Nachholbedarf beim Schutz von hoch-privilegierten Nutzern (Administratoren) hatte und der Bericht in der Kopfzeile extra mit "Vertraulich" markiert war. Dem Reisenden war die Bedeutung dieser Labels anscheinen nicht bewusst oder dachte vielleicht: "Damit kann hier im Zug sowieso niemand etwas anfangen". Unterschätzte Gefahr von audible und visual Hacking Aus meiner Sicht ist diese Annahme ein riesiger Trugschluss, denn es gibt eine Gefahr für Audible und Visual Hacking. Denn ich weiß nicht, welche Person die Informationen einsieht/ mithört und was sie damit anfängt. Ist es vielleicht eine Person eines Mitbewerbers oder ein Journalist oder einfach nur eine neugierige Person. Im Endeffekt kann eine vertrauliche Information, die auf diesem Weg öffentlich wird, einen erheblichen Imageschaden oder auch Wettbewerbsnachteil für das Unternehmen/ die Organisation bedeuten. Der Zug ist ein öffentlicher Raum und sollte auch entsprechend mit Vorsicht genutzt werden. Nur weil wir alle in einem Zug sitzen und den gleichen Weg teilen, müssen wir nicht automatisch alle Informationen teilen. Durch meine Arbeit in mehreren Projekten bei Banken zum Thema Informationssicherheit bin ich mir dieser Gefahr bewusst und achte ich auf meinen Reisen darauf. Ich arbeite häufig mit Informationen meiner Kunden und möchte nicht für so ein Datenleck verantwortlich sein. Das Geld ist nicht weg, es hat nur wer anderes Doch keine Sorge dieses Verhalten betrifft ebenso Privatpersonen. Meinen Anschein nach ist der Zug der ideale Ort für Online-Banking. Denn schon öfters konnte ich Konto- und Depotstände einsehen. Mir juckt es dann immer zu sagen, dass sie auch gerne an mich eine Überweisung tätigen können und das Geld auch bei mir in besten Händen ist. Getreu dem Motto, das Geld ist nicht weg, es hat nur wer anderes. Aber jetzt mal Spaß beiseite, ich könnte hierzu noch zahlreiche Erlebnisse aufzählen. Auch Kaspersky hat ein Experiment zu Geschäftsgeheimnissen im Zug durchgeführt und ist zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Kaspersky beobachtet im Durchschnitt pro Wagon 13 potentielle öffentlich zugängliche Geschäftsgeheimnisse. Eine beachtliche Zahl aus meiner Sicht. Der Zug soll auch in Zukunft ein Ort fürs Arbeiten sein. Aus der Praxis nutze ich daher drei einfache Maßnahmen, die den Schutz von vertraulichen Informationen auf Reisen im Zug verbessert, ohne dabei aufs Arbeiten verzichten zu müssen. 1. Tipp: Nutze Sichtschutzfolien für dein Laptop und Handy Vielen Unternehmen/ Organisationen händigen ihren Mitarbeitenden solche Sichtschutzfolien für Laptop und Handy bereits aus. Doch leider nutzen diese Schutzfolien nicht alle Mitarbeitenden. Sind sie doch, wie Helme beim Fahrradfahren. Sie dienen ihrem Zweck, stören aber die Optik und sind teilweise unhandlich. Einige Sichtschutzfolien bei Laptops müssen extra in einer Halterung eingeschoben werden. Häufig wird die Folie dann auch noch vergessen, da sie im Büro wieder abgenommen wird. Mich hat das in der Vergangenheit auch genervt. Doch am Ende schützen diese Folien gegen unerwünschte seitliche Blicke auf das Display ab einem Winkel von 30 Grad.
von Lars Kaulfuß 9. Februar 2024
Klingt das zu schön, um wahr zu sein? In diesem Beitrag werde ich untersuchen, wie der Einsatz von ChatGPT Konflikte entschärfen oder sogar verhindern könnte. Kann diese innovative KI-Technologie tatsächlich dazu beitragen, dass Konflikte in Projekten der Vergangenheit angehören? Begleitet mich auf dieser abschließenden Etappe meiner Reihe “Künstliche Intelligenz im Projektmanagement”, um mehr darüber zu erfahren. Das Beispiel-Projekt “Eigener Chatbot” kennen einige von euch bereits aus meinen letzten Beiträgen . Für alle, die neu dabei sind, gibt’s hier eine kurze Zusammenfassung: Eigener Chatbot – Entwicklung eines firmeninternen, datenschutzkonformen Chatbots Dieses fiktive Projekt zielt darauf ab, einen spezialisierten Chatbot für mein Unternehmen zu entwickeln, der sich durch Datenschutzkonformität und die Fähigkeit, sowohl mit öffentlichen als auch mit vertraulichen internen Informationen zu arbeiten, auszeichnet. Der Chatbot soll als zentrale Schnittstelle für verschiedene Anforderungen innerhalb des Unternehmens dienen. Zu spät reagiert: wenn der Konflikt zur Krise wird 
Use-Cases visualisieren mit KI
von Lars Kaulfuß 25. Januar 2024
Use-Cases visualisieren mit KI
Project Canvas im Projektmanagement mit KI
von Lars Kaulfuß 19. Dezember 2023
Entdecke, wie du Project Canvas im Projektmanagement mit KI nutzen kannst.
von Lars Kaulfuß 10. November 2023
Was hat dieser Avocado-Stuhl mit der Vision meines Projektes zu tun? Dieser Frage widmen wir uns gerne im Laufe dieses Beitrages. 💪 In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie ChatGPT und DALL-E bei der Erstellung eines "Big Picture" helfen können. Mein Ziel als Projektleiter ist es, das Projektteam von Anfang an zu motivieren und auf ein gemeinsames Zielbild zu fokussieren. Die Formulierung und Visualisierung einer Vision kann dabei ein wichtiger Baustein sein. Das Big-Picture ist dafür eine geeignete und häufig genutzte Variante. Wer mir bisher gefolgt ist weiß, ich benutze gerne ein Beispiel-Projekt für meine Tests von ChatGPT, daher hier eine kurze Beschreibung für die neuen Leser:innen unter euch: Stell dir vor, du gehst zu deiner lokalen Behörde und anstatt dich in eine lange Schlange einzureihen, bekommst du eine digitale Wartenummer. Besser noch, du wirst per SMS oder App-Benachrichtigung über den Fortschritt deiner Wartezeit informiert. So hast du die Freiheit, dich in der Nähe aufzuhalten oder andere Dinge zu erledigen, anstatt zu warten. Im Beispielprojekt der Stadt Digihausen bin ich bereits tief in die verschiedenen Elemente des Projektmanagements mit Hilfe von ChatGPT eingetaucht. Zuletzt habe ihr einen Einblick in die Definition von SMARTe Projektzielen bekommen. Doch heute starten wir zunächst mit den Basics zum BIG-Picture. Was ist ein Big Picture? Das "Big Picture" - das große Bild - beschreibt, wie sich alle Teile eines Projekts zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Im Kontext des Projektmanagements bedeutet dies, über die täglichen Aufgaben hinauszuschauen und zu verstehen, wie jede Aufgabe zur Gesamtstrategie und zu den Endzielen des Projekts beiträgt. Ein „Big Picture“ kann dazu beitragen, dass alle Projektbeteiligten ein Zielbild haben, auf das im Projekt hingearbeitet wird. Die Aufgabe des Projektleiters ist es, die Vision klar zu kommunizieren, d.h. den Teammitgliedern zu vermitteln, wie ihre Arbeit letztendlich z.B. durch das Projekt der Stadt Digihausen das Leben der Bürgerinnen und Bürger erleichtert, indem Wartezeiten verkürzt und Abläufe optimiert werden. So verstehen sie nicht nur ihre individuelle Aufgabe, sondern auch, wie diese Aufgabe in das Gesamtkonzept passt - und das kann sehr motivierend sein! ChatGPT ist in der Lage, durch Bildgenerierung mit Hilfe von "DALL-E“ ein "Big Picture" zu erzeugen. Daher hier ein kurzer Einblick zu dem Tool. Was ist DALL-E? DALL-E ist ebenfalls eine KI von OpenAI, die aus Textbeschreibungen neue Bilder generieren kann. Der Name ist eine Kombination aus „Salvador Dalí“, dem berühmten surrealistischen Künstler, und „WALL-E“, dem kleinen Roboter aus dem gleichnamigen Pixar-Film. Diese künstliche Intelligenz verwendet eine fortgeschrittene Version maschineller Lernmodelle, um zu verstehen, was in einer Textanfrage verlangt wird, und erstellt dann ein Bild, das dieser Anfrage entspricht. DALL-E ist ebenfalls in ChatGPT integriert und kann mit der Version 4.0 verwendet werden. DALL-E funktioniert somit genauso wie der ChatGPT und kann zum Beispiel gebeten werden, ein Bild von einem Avocado-Stuhl zu erstellen - etwas, das in der realen Welt nicht existiert - und er wird eine künstlerische Darstellung liefern, die dieser Beschreibung entspricht: 
SMARTe Ziele im Projektmanagement mit KI
von Lars Kaulfuß 3. November 2023
Wer von euch hat sich schon in einem Meer an Projektzielen verloren gefühlt? Die Definition klarer und erreichbarer Ziele ist für den erfolgreichen Ablauf eines Projekts unerlässlich. Doch wie stellt man sicher, dass diese Ziele sowohl ambitioniert als auch realistisch sind? Die Antwort liegt oft in der Anwendung der SMART-Methode. In diesem Beitrag möchte ich euch näherbringen, wie ChatGPT dabei helfen kann Projektziele nach dieser Methodik zu erstellen. In meinen letzten Artikeln habe ich bereits das Stakeholder-Management , die Anforderungsanalyse , die Projektplanung als auch das Risikomanagement mit ChatGPT getestet. Somit kann ich bereits auf erlernte Informationen zu meinem Projekt zurückgreifen. Meine Prompts sowie die Ergebnisse präsentiere ich dir mit der Version 4.0 von ChatGPT. Zum Test nutze ich mein fiktives Projekt – “Digitale Wartenummern und Benachrichtigungen” der Stadt Digihausen . Hier nochmal die kurze Beschreibung meines Projekts: Stelle dir vor, du gehst zu deiner lokalen Behörde und statt sich in einer langen Schlange anzustellen, erhältst du eine digitale Wartenummer. Noch besser, du wirst per SMS oder App-Benachrichtigung über den Fortschritt deiner Wartezeit informiert. Dies gibt dir die Freiheit, sich in der Nähe aufzuhalten oder andere Erledigungen zu machen, anstatt zu warten. Starten wir nun mit dem Test in ChatGPT. Schritt 1 - Was sind SMART(e) Projektziele? Auch ich muss mein Wissen regelmäßig auffrischen, daher frage ich ChatGPT zunächst nach einer Erklärung der SMART-Methode und möchte fünf Beispiele für Projektziele. So können wir gleich testen, ob ChatGPT die SMART-Methode kennt. 
Stakeholder-Management mit KI
von Lars Kaulfuß 21. September 2023
Entdecke, wie KI im Stakeholder-Management unterstützen kann.